San Pedro, Valsanto – 19.04.2024 (RTCIU). Am Vorabend der Heiligen Nacht hat das Presseamt des Heiligen Stuhls einen Hirtenbrief des Papstes veröffentlicht, mit dem dieser sich aus Anlass des Hochfestes der Geburt des Herrn „an die Stadt [San Pedro] und den Erdkreis“ wendet.
Papst Silvester schreibt:
Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf. (Jesaja 9, 1)
Mit diesen Worten des Propheten Jesaja grüßen Wir die Uns anvertrauten Söhne und Töchter in Christus in der Stadt und dem Erdkreis zu diesem heiligen Weihnachtsfest, an dem wir das große Mysterium der Menschwerdung Gottes feiern.
In jener Nacht vor über zweitausend Jahren leuchtete das Licht der Erlösung auf, das die Dunkelheit des Unglaubens und der Verzweiflung zerbrach. Die Geburt des Herrn Jesus Christus ist das größte Geschenk der Liebe des Vaters an die Menschheit, ein Geschenk, das einlädt, Hoffnung, Glauben und Nächstenliebe zu erneuern.
Die Bedeutung von Weihnachten in einer unruhigen Welt
Die gegenwärtige Zeit ist geprägt von Herausforderungen, wie sie die Menschheit seit der Geburt Christi immer wieder erlebt hat: Kriege und Konflikte, gesellschaftliche Spaltungen, moralische Unsicherheiten und ein wachsender Drang zur Gottvergessenheit in vielen Teilen der Welt, wo Menschen ihren Glauben in eine höhere Ordnung, in die Kirche, ja sogar in den Wert ihres eigenen Lebens verlieren. Doch gerade in dieser Zeit, die von Zweifeln und Dunkelheit erfüllt ist, erinnert das Weihnachtsfest daran, dass Gott niemals fern ist.
Wie das Johannesevangelium verheißt:
„Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Johannes 1,5).
Dieses Licht, das Christus ist, bleibt lebendig in seiner Kirche und in allen Gläubigen, die seine Botschaft von Frieden und Liebe weitertragen.
Christi Geburt als Ruf zur Erneuerung und Besinnung
Weihnachten ist eine Einladung, nicht nur die Geburt des Erlösers zu feiern, sondern auch die Geburt des Glaubens im Herzen zu erneuern. Es ist eine Zeit, die Beziehungen zu Gott und zu Mitmenschen zu überdenken und das Geschenk der Geburt Christi zum Anlass zu nehmen, mutig Zeugnis abzulegen für die Wahrheit und die Liebe Gottes.
„Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jesaja 9,5).
Diese Worte des Propheten Jesaja laden dazu ein, Christus, den Friedensfürsten, wieder neu in jedes einzelne Leben aufzunehmen und seine Botschaft durch Taten in die Welt hinauszutragen.
Eine besondere Gnade für alle Familien und ein Flehen um Frieden
Wir wenden Uns insbesondere an die Familien, die das Herzstück jeder Gemeinschaft sind. Möge das Beispiel der Heiligen Familie – von Maria, Josef und dem Jesuskind – euch ermutigen, in Liebe, Geduld und Treue zueinander zu stehen. An diesen von Gott gegebenen Werten gilt es, weiter festzuhalten.
Die Geburt des Gottessohnes – Verbum caro factum est! Das Wort ist Fleisch geworden! – ist ein besonderes Freudenfest, aber auch die Geburt jedes Kindes soll der Familie und der Gemeinschaft immer eine unermessliche Freude sein, denn sie kommen in die Welt als ein Geschenk Gottes, berufen, Christus nachzufolgen!
Zugleich stimmen in diesen Zeiten viele die Zeilen eines alten Liedes an, die uns schon der Evangelist Lukas überlieferte:
“Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.” (Lukas 2, 14)
Damit verbindet die Kirche auch an diesem Weihnachtsfest ein Gebet für den Frieden in der Welt und für diejenigen, die in Elend leben. Möge der Herr die Gebete seiner Kirche erhören und den Herzen der Menschen jenen Frieden schenken, den nur er geben kann. Gerade ihnen möge das Licht Christi im Herzen leuchten und ihre Wege leiten.
Allen Menschen seines Wohlgefallens entbieten Wir neben dem Wunsch für gesegnete und gnadenreiche Weihnachten Unseren väterlichen Gruß und den apostolischen Segen.
Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit der bergischsprachigen Redaktion des Katholischen Rundfunks der Weltkirche (Radiotelevisión Católica de la Iglesia Universal – RTCUI), San Pedro in Valsanto.