In etwa einem Monat beginnen die Olympischen Sommerspiele in Gran Novara. In dieser Zeit finden sich Sportler aus aller Herren Länder ein, um friedlich in den Wettkampf zu treten. Gran Novara nutzt dieses Großereignis aber, um politische Positionen deutlich zu machen.Zunächst wurden Bürger des Nedersassonischen Reichsbundes aus Gründen eines traditionellen Misstrauens unerwartet von der Teilnahme an Vorlesungen novarischer Universitäten ausgeschlossen, doch nun zieht der novarische König noch härtere Bandagen an: Er schließt alle nedersassonischen Sportler, Regierungsangehörigen und Bürger von den Wettkämpfen kategorisch aus.
Als die nedersassonischen Sportler ihr Quartier in Gran Novara beziehen wollten, wurden sie bereits an der Grenze vehement aufgehalten.
Widukind Möll, Fußballnationaltrainer Nedersassoniens: „Alle Welt weiß, dass Nederdassonien und Grootnovarien sich nicht leiden können, aber ein sportliches Großereignis derart für nationale Politikinteressen zu missbrauchen ist ein ganz schlechter Stil.“
Nedersassoniens Sportler sind bereits nach Sassburg zurückgekehrt und bereiten sich auf die nächsten Spiele in einem weniger aggressiven Land vor. Die Vorsitzende des Allgemeen Athletik-Bund (AAB), Lærke Yndig, zeigt sich schockiert: „Nicht nur, dass die Fluten-Broeree offizieller Sponsor der Olympischen Spiele ist, so sollte bei einem solchen Ereignis Politik grundsätzlich außen vor sein. Was Grootnovarien da macht, wird die internationale Gemeinschaft zwar nicht stören, aber es sorgt dafür, dass tiefe Gräben noch tiefer werden.“
Der Kjeisa äußerte sich zu dieser Entwicklung zunächst besorgt. Er gehe jedoch nicht davon aus, dass Gran Novara einen waffenstarrenden Konflikt provozieren wolle. Vielmehr gehe er davon aus, dass es sich hierbei um die üblichen Auswüchse des novarischen Temperaments handle, das der Re zuweilen mit einer ausreichenden Portion Grappa zu zügeln versuche. Er gehe auch davon aus, dass Gran Novara sich auf diese Weise dafür revanchieren wolle, dass es bei den Qualifikationsspielen zur diesjährigen Fußballweltmeisterschaft durch die Kjeisalichen regelrecht vorgeführt wurde.
„Dennoch„, so der Kjeisa, „sehe ich keine Veranlassung dafür, diesem unausgegorenen Treiben zu folgen. Novaren dürfen nach wie vor nach Nedersassonien einreisen – wir sind schließlich kein Schurkenstaat.“
Die diesjährige Olympiade wird also zwangsläufig ohne Nedersassonien stattfinden, doch die meisten Nedersassonen stört das nicht. Schlimmer wäre es, so die weitläufige Meinung, wenn man von der Fußballweltmeisterschaft ausgeschlossen würde.
Ob die Kaiserhäuser sich demnächst gegenseitig im Degenkampf bekämpfen, oder ob sie doch ihre Artillerie schicken?