Zuschauer des staatlichen TV Senders „Los Rages“ staunten gestern nicht schlecht als sie statt des abendlichen TV Programms, die bisher erste TV Ansprache eines Präsidenten seit Ausrufung der República zu sehen bekamen. Der Grund ist die nach Aussagen der Regierung kritische Finanzsituation des Landes.
In der landesweit übertragenen Ansprache warf Presidente Borássa, der Regierung um seinen liberalen Vorgänger Degas finanzpolitisches Versagen vor. So habe die vorangegangene Regierung um die liberale PLP und die sozialdemokratische PSO einen Schuldenberg enormen Ausmaßes weiter anwachsen lassen, anstatt Maßnahmen zu ergreifen die Staatsverschuldung zu verringern. Hohe Geldsummen wurden für Projekte bereitgestellt, deren Scheitern abzusehen war. Der amtierende Presidente Borássa ging sogar so weit zu sagen das die per Verfassung zugesicherte Grundversorgung der Bürger unter diesen Umständen längerfristig nicht aufrechterhalten werden könne.
Neben, nicht näher angekündigten Maßnahmen zum Erhalt und der Verbesserung der Finanziellen Situation wird die Regierung auch an einer drastischen Kürzung von Sozialleistungen nicht vorbei kommen. Experten befürchten sogar das eine Abwertung des Real im internationalen vergleich notwendig sein könnte um die Lage zu stabilisieren. Davon würden auch private Unternehmen und Investoren betroffen sein.
Laut eines Insiders tragen unter anderem die Abschreibungen von Forderungen gegenüber dem im Bürgerkrieg untergegangen Gadoa zur staatlichen Finanzkrise bei.