Bereits auf der unregelmäßigen Pressekonferenz vor einer Woche hatte Firmenvorstand Manuel Reyes verkündet, die Oro Marrón Tolanica, der größte und einzige international irgendwie fähige Zigarrenvertrieb Tolanicas, werde sein Firmenbild von Grund auf ändern. Heute gab der Konzern endgültig bekannt: Die OMT werde in den internationalen Handel aktiv einsteigen und von dem relativ trivialen Zigarrenhandel nun auch auf andere Sparten zugreifen.
„Die OMT wird den Ruf einer historischen verrauchten Lagerhalle, in der es nach Zigarren duftet, ablegen und Form annehmen“ meinte der Firmenvorstand Reyes. Mit dem ersten offiziellen Gesuch bei der Dreibürgischen Regierung will der Konzern der ehemaligen Kolonie in den Markt des Kaiserreiches einsteigen. „Das ist nicht nur ein großer Schritt; es ist ein Sprung, für die OMT und Tolanica. Der Standort Tolanica wird hiermit vollkommen verändert, attraktiver, interessanter und lukrativer. Aus dem ehemaligen Fleck auf der Landkarte wird mit unserem Agieren ein Herz internationalen Handels.“ Bald werden Unternehmensexpansionen in weitere Nationen folgen, versprach Manuel Reyes, und mit dem Wandel der Firma werden hunderte neue Arbeitsplätze entstehen.
Unbeachtet bleibt jedoch nicht, dass Salvador San Martín im Aufsichtsrat steht; dieser hat sich vor und auch nach den Wahlen in der Bananenrepublik Tolanica als Wirtschaftskenner der Siegerpartei FPN profiliert und beste Aussichten auf das Amt des Wirtschaftsministers. Er war Hauptinitiator der OMT’schen Expansion und bleibt weiterhin – versichert er – solange wie möglich in der Funktion des Logistik- und Außenhandelsmanagers der OMT.
Vetternwirtschaft und politische Unsicherheiten stören aber niemanden, der bald ohne große Mühen in Dreibürgen die besten Zigarren der Welt kosten darf.