FSB (Bergener Pressedienst International). Es war der 04. Juni 2014, als Bergen zuletzt einen anderen Staatspräsidenten hatte als Lukas Landerberg (parteilos, zuvor SLP). Mit zusammen 933 Amtstagen in zwei Perioden und 5 Amtszeiten als Staatsoberhaupt galt Landerberg bisher geradezu als die Personifikation dieses Amtes.
Die zeitweiligen Nachfolger und Vorgänger des am 02.04.12 erstmals gewählten ehemaligen Staatskanzlers wurden nicht gerade glücklich aus der Verantwortung entlassen: Onfroi Lacroix (21.10.12 – 21.04.13) wurde durch eine Gruppe ermordet, die Landerberg selbst kurz vor Ende seiner ersten Amtszeit, auf die Lacroix folgte, entführt hatten – der heute 40-jährige und seine Familie waren nach der Entführung lange in medizinischer Behandlung und eine Rückkehr in die Politik unerwartet – und Michelle du Ferrand (21.04.14 – 15.05.15) trat nach einem schweren Schlaganfall von Krankenbett aus zurück.
Nun aber, in der 14. Wahl des Staatspräsidenten, wurden die Wähler deutlich und setzten ein starkes Zeichen der Abkehr von Landerbergs eher moderierend-zentrisch orientierten Politik: Nach vorläufigen bereinigten Zahlen der Wahlkommission – dennoch offiziell belastbar – errang Herausforderer Boris Türm (amtierender Wirtschafts- und Finanzminister sowie Vorsitzender der UBK) gut 52 Prozent der Wählerstimmen gegen Landerbergs gut 40 Prozent. Bei der letzten Wahl ohne Gegenkandidaten hatten noch 7 von 10 Wahlberechtigten für den Amtsinhaber gestimmt.
Mit Türm wird – aller Voraussicht nach – nun ein Politiker die Villa Röder nebst nagelneuem Verwaltungsbau beziehen, dem einige „wenig Berührungsängste mit dem rechten Rand“, alle aber eine deutlich rechts-konservative politische Ausrichtung bescheinigen. Das war nicht unbedingt zu erwarten, schon gar nicht war es absehbar.
Absehbar ist jedoch, dass Türm eine deutlich weniger freundliche Einstellung zur sogenannten „Nordantika-Union“ haben wird, für deren konkrete Ausverhandlung Landerberg vor kurzem noch von der Dyce Foundation neben anderen ausgezeichnet worden war. Auf die Stimme des Staatspräsidenten wird es hier ganz entscheidend ankommen, wie auch in einigen Angelegenheiten außerhalb der Außen- und Verteidigungspolitik.
Bergen hat also nicht weniger als eine Richtungswahl betrieben – mit ungewissen Folgen für die Partner, aber auch die Bürger.