Klapsmühltal – Gestern ist es wieder passiert: Ein Passagierflugzeug aus Bergen landete einfach auf dem Flughafen Klapsmühltal, ohne vorher eine Landeerlaubnis anzufragen. Solche Situationen sind für die Lotsen im Tower mittlerweile kein Einzelfall mehr. Diese Ereignisse häufen sich in letzter Zeit immer mehr und stellen somit ein Sicherheitsrisiko für andere Maschinen da.
Wir sprachen mit dem leitenden Fluglotsen der Anflugkontrolle (KMT APCH) des Flughafens Klapsmühltal, Rudi Adar, darüber.
Adar: „Es ist zum Verzweifeln. Mittlerweile sind es nicht nur reguläre Linienflüge, die die internationalen Fluggepflogenheiten ignorieren, nein, selbst Regierungsmaschinen wie jüngst die aus Anturien, Dreibürgen oder der DU landen einfach auf unserem schönen Flugplatz, ohne den Tower vorher zu kontaktieren. Es kann nicht sein. Wir sind froh, dass bislang noch nichts weiter passiert ist, aber es kann so nicht weitergehen. Wir sehen in der Abschaffung der IOF eine Teilschuld der Verrohung der Sitten im Luftverkehr. Hier muss hart durchgegriffen werden. Da wir nicht wissen, auf welcher Bahn ein Flugzeug landet, kommt es zu Verzögerungen im Betriebsablauf, was für andere Flugzeuge Verspätungen bedeutet, Wartenschleifen fliegen und und und.“
Fuchsener Fernsehen: „Haben Sie konkrete Zahlen, wie oft das passiert?“
Adar: „Nein, wir zählen das schon gar nicht mehr mit. Eigentlich sollten wir eher Flüge zählen, die vor der Landung mit uns in Kontakt treten. Es ist zum Mäusemelken. Ein Unding ist das. Ich gehe ja auch nicht einfach so bei fremden Leuten ungefragt aufs Klo.“
Fuchsener Fernsehen: „Was denken Sie, kann man dagegen machen?“
Adar: „Also erst mal sollten alle Flugzeuge ein Funkgerät haben. Ich habe den Eindruck, als würde diese bei vielen Maschinen fehlen. Dann sollte es empfindliche Strafen bei Verstößen geben und die IOF sollte wieder aktiv werden, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten.“
Fuchsener Fernsehen: „Vielen Dank für das Interview.“