Über 35 Millionen Severaner sind ab gestern zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahl aufgerufen in der die Kandidatin der regierenden, sozialistischen Jedinstvo Ljiljana Sćepanović gegen den sozialnationalen Kandidaten Uroš „Vukan“ Jugović antritt. In der ersten Runde der Wahlen hatten beide Kandidaten rund 46% der Stimmen auf sich vereinen können, so dass mit einem knappen Ausgang der Wahl gerechnet wird.
Während die sozialistische Jedinstvo seit der Staatsgründung die severanische Bundespolitik dominiert, unterstützt die gesamte Opposition den früheren Armeegeneral Vukan, der für die neu gegründete Sozialnationale Bewegung Allseveraniens antritt. Nachdem bereits im ersten Wahlgang die konservative NAPRED den Kandidaten unterstützt hatte, rief auch die unterlegene Kandidatin der Bauernpartei Herta Markiević ihre Wähler nun dazu auf den oppositionellen Kandidaten zu wählen. Vukan strebt innenpolitisch einen autoritären Korporatismus an, sowie außenpolitisch eine Vereinigung aller Staranen unter severanischer Führung.
Durch die severanische Opposition wird diese Wahl als eine historische Chance betrachtet die Dominanz der Jedinstvo zu brechen. Dies hat zu einem hitzigem und polarisiertem Wahlkampf geführt, in dem von Anhängern beider Seiten politische Gewalt ausgeübt wurde. Bereits vor einigen Wochen kam es zu gewaltsamen Protesten gegen die Regierung und auch nun berichten Beobachter von einer angespannten Situation im Land. Ob es nach der Wahl weitestgehend friedlich bleibt wird wahrscheinlich auch davon abhängen wie das einflussreiche Militär auf die Ergebnisse reagieren wird. Die Ergebnisse werden für den 12.November erwartet.