„Operation Überlauf“ wäre ein geeigneter Name für das, was in diesen Stunden in den politischen Zentralen und Hinterzimmern bei Brissac geschieht. Es wird verhandelt, geplant, gepokert. Die Akteure der Stunde sind dabei nicht mehr Übergangsregierungschef Guilhabert Maugis oder Außenminister Marie-Joseph des Marcres. Es sind drei Zauchen.
Nun kommt es auf die „Verräter“ an, wie man sie in Manuri nennt. Es sind die Rateloner, die sich bislang unter Bauchschmerzen zu ihrem Land bekannten, aber dessen weiteren Niedergang nicht mehr mittragen wollen: Unionsverteidiungsminister a. D. Brian Mason, ehemaliger Unionsaußenminister Hermann von Isengard und der Unionsminister der Wirtschaft a. D., Reinhold Heppner.
Die Unzufriedenen, manche sprechen von einem Dutzend ehemaliger ratelonischer Spitzenpolitiker, andere von doppelt so vielen, könnten das Zünglein an der Waage bilden, wenn es in den kommenden Wochen um den Wiederaufbau des großen Nachbarn der Demokratischen Union geht. Das Szenario, das in Brissac nun am Häufigsten durchgespielt wird, ist das einer größeren Beteiligung der imperianischsprachigen Minderheit im Osten des Landes, in der Provinz Zauch-Belzig. Mit den Überläufern.
Seit Wochen bereits war die in seiner Heimat kontrovers diskutierte Figur des Brian Mason immer häufiger in Verbindung zum großen Nachbarn in Antica gebracht worden. Nun wurde bestätigt, dass sich er und die beiden anderen ehemaligen Unionsminister mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aktiv am administrativen Wiederaufbau des Königreichs Barnstorvia beteiligen. Ob Geld floss, ist zu dieser Stunde noch ungeklärt.
Die Demokratische Union befindet sich mit seinem Nachbarn seit dem 9. Oktober 2007 im Kriegszustand, ein Waffenstillstandsabkommen gilt seit dem 21. Oktober 2007. 2013 fanden ergebnislose Friedensgespräche im barnstorvischen Sodstett statt.