Barnstorvias Reichsverweser Theux sorgt mit einer nationalistischen Rede für neue Irritationen im In- und Ausland. Vor den barnstorvischen Generalständen erklärt er den Verzicht auf das Territorium Mérolies.
Von ihrem neuen Staatsoberhaupt Robert Arthur Espérance de Theux sind die Barnstorven rhetorisch einiges gewohnt. Seit dem Sturz der Dritten Republik und ihrer kommunistischen Führungselite sind seine Reden meist getragen von nationalem Pathos. Seit seinem Regierungsantritt im Herbst 2013 drängt er Barnstorvia auch immer wieder dazu, sich seiner christlichen Werte zu besinnen. Doch die Rede, die Theux heute zum Abschluss der ersten Versammlung der Generalstände seit 2007 in Brissac hielt, stellte nach Ansicht vieler Beobachter alles bisher von ihm Vernommene in den Schatten.
Theux sprach die barnstorvische Lilie an, seit jeher Symbol der barnstorvischen Monarchie. An die Symbolik der vorrepublikanischen Zeit scheint Theux bewusst anknüpfen zu wollen, wie auch der gegenwärtig laufende Umbau dem Landsitz der letzten Königin Joséphine, dem Château de Vaudeville, zeigt, der explizit wieder so wie zur Zeit der Königin aussehen soll.
So hat jetzt auch die barnstorvische Lilie wieder Konjunktur, in der Lesart Theuxs nunmehr auch als Symbol für den „nationalen Zusammenhalt“, was wiederum eine Chiffre für den zumindest moralischen Anspruch auf die Wiedervereinigung mit Mérolie darstellt. Zur Überraschung der anwesenden Presse legte der ehemalige Marschall der Königin jedoch alle territorialen Ansprüche auf Mérolie ab. Die Generalstände seien sich einig geworden, sie „wollen zu unseren barnstorvischen Brüdern halten. Wir wollen ein Reich sein. Wir wollen uns auf Augenhöhe zusammenschließen.“
Das unmissverständliche Signal an den südlichen Nachbarn blieb von Orly bisher unbeantwortet.