Bad Münzberg/Lieljaunava: Das beschauliche politische Leben Münzbergs wurde in den letzten Wochen durch den Streit um die Registrierung einer neuen Münzberger Autonomiebewegung erschüttert, die offen das Ziel eines unabhängigen Münzbergs verfolgt. Vor kurzem veröffentlichte der Münzberger Unternehmer Harald Scharinger, der bisher der Münzberger Landesregierung des Vorsitzenden der Christlichen Volksunion Karl von Kautzberg nahestand, einen Gründungsaufruf für eine Münzberger Bürgerunion (MBU). In deren Programm wurde ein Tabu der priedgallischen Politik der letzten vier Jahre gebrochen, es wurde offen die Forderung nach einer Wiederherstellung der Unabhängigkeit Münzbergs erhoben.

Priedgallische Nationalisten reagierten empört und verlangten, dass der MBU die Zulassung verweigert wird. Die MBU brach jedoch auch ein internes Münzberger Tabu und erklärte einen Münzberger Staat in den jetzigen Grenzen herstellen zu wollen. Dies würde einen Verzicht auf die im Bürgerkrieg 2008 verlorenen Gebiete des untergegangenen Fürstentums Münzbergs bedeuten, denn das heutige Münzberg umfasst nur noch den Bezirk Bad Münzberg und einen Teil des Bezirks Frauenberg, was 40 % des alten Fürstentums Münzberg ausmacht. Heute hat Münzberg etwa 800 000 Einwohner, doch wegen der vielen Kriegsflüchtlinge gibt es keine verlässlichen  Zahlen. Die alte Hauptstadt Beizthal wurde direkt Priedgallen angegliedert, im Süden wurde aus den ehemaligen Bezirken Unterjöhlheim und Bruchsele das Herzogtum Neubadenburg gegründet und im Westen Münzbergs wurde für das kleine finno-ugrische Volk der Tavelier ein eigenes autonomes Gebiet aus den Bezirken Weyler und einem Teil des Bezirks Frauenberg  geschaffen. Vertreter der Tavelier und Neubadenburgs ließen Ängste über einen neuen Münzberger Revisionismus erkennen. Die Christliche Volksunion (CVU)  lehnt einen offiziellen Verzicht auf diese Gebiete ab, obwohl ihr Vorsitzender von Kautzberg im Bürgerkrieg 2008 als Reichsverweser der Abtretung der Gebiete vertraglich zugestimmt hatte. Angeheizt werden Spekultationen über eine territoriale Umgestaltung durch die Option, dass die Herzogin von Neubadenburg, Sophia von Badenburg, Herzogin in Scheidegg werden könnte und so Wiedereingliederung Neubadenburgs in Münzberg zur Debatte stehen könnte.

Die priedgallische Fürstin Laima verlangte von der neuen Organisation ein Bekenntnis zu den jetzigen internen Grenzen Priedgallans und dem Verfassungsgrundsatz dass diese Grenzen nur mit Zustimmung der betroffenen Gebiete geändert werden dürfen, so wie die Anerkennung der Tatsache, dass Münzberg alle seine Souveränitätsrechte 2008 an Priedgallen übertragen hat. Der MBU-Gründer Scharinger kam  diesem nach einem gewissen Zögern nach und so darf die Organisation nun registriert werden. Scharinger erkläre alle Schritte Richtung Selbstständigkeit nur in Verhandlungen mit Priedgallen treffen zu wollen und keine unilateralen Maßnahmen zu ergreifen.

Das Auftreten der Münzberger Bürgerunion hat die politischen Verhältnisse in Münzberg dynamisiert. Die Demokratische Reformpartei Münzberg (DRM) der Priedgaller Bildungsministerin Janine Bauer verabschiedete am Wochenende einen Leitantrag in der ebenfalls nur noch eine Konföderation mit Priedgallen angestrebt wird, also etwas verklausuliert einen Schritt Richtung Unabhängigkeit. Die DRM wirft der Münzberger Landesregierung vor, insbesondere dass sie keinen Landtag hat wählen lassen. Da dieses Jahr Wahlen zum Landeshauptmann Münzbergs anstehen, schlag die DRM ein breites Oppositionsbündnis gegen die CVU vor. Dieses Angebot soll wohl Richtung MBU gehen. Es bleibt abzuwarten, ob die MBU es schafft, ein politischer Faktor im als konservativ verschrieenen Münzberg zu werden. Die bisher dominierende christlich-konservative CVU wird auf diese Herausforderung reagieren müssen. Vor kurzem ernannte Landeshauptmann von Kautzberg die Generalsekretärin der CVU Dorothee von Schwanhoff zur Außenbeauftragten Münzbergs.

In diese politischen Entwicklungen passt auch die Gründung eines eigenen Münzberger Landessportverbandes in diesen Tagen. Dieser soll von der Olympiasiegerin in Hammerwerfen Christina Unterfurtner geführt werden. Alle Münzberger Parteien unterstützen die Forderung dass Münzberg in Absprache mit Priedgallen in Zukunft eigene Sportteams zu internationalen Sportwettbewerben stellt. Dazu hat sich Priedgallens Führung allerdings noch nicht geäußert.

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