Nyumba
Die Republik Nambewe, die schon seit einiger Zeit eine innenpolitisch angespannte Lage hat, könnte kurz vor einer Spaltung stehen, nachdem der regierende Nationale Notstandsrat von der Volksfront für die Wiederherstellung der Demokratie (kurz einfach Volksfront) herausgefordert wurde, der dem Notstandsrat alle Legitimität absprach und für sich die Regierung beanspruchte.
Nachdem letzten Monat erst der Präsident verschwand und dabei mutmasslich von einer Rebellengruppe entführt wurde, übernahm kurz darauf das Militär mit einem sogenannten Nationalen Notstandsrat die Macht. Der geschäftsführende Präsident, der frühere Innenminister Maafisa, hatte zuvor unter Druck des Militär den Notstand ausgerufen und alle Authorität auf dieses Gremium übertragen. Dieses setzte kurz darauf die Verfassung ausser Kraft und schloss die Grenzen. Es versprach die in den Augen des Notstandes vorherrschende Gesetzlosigkeit, die erst die Entführung des Präsidenten möglich gemacht hätte zu beseitigen und eine neue Verfassung für einen starken Staat auszuarbeiten. Gegen Demonstranten und sonstige Oppositionelle wurde mit Härte vorgegangen. Der Notstandsrat stützt sich neben dem Militär, vertreten durch den Ratsvorsitzenden General Benjamin Kawawa, auch auf traditionalistische Elemente der nambewischen Gesellschaft, wie die Mkingaji (nambewisch für Beschützer) genannte Miliz, die die Säuberung von Nambewe von fremden Einflüssen anstrebt. Dieser Flügel wird durch den stellvertretenden Ratsvorsitzenden, dem Kubwa-Stammesältesten Niamoja Heshima vertreten. Die Regierung durch den Notstandsrat scheint offensichtlich bereits durch das Kaiserreich Dreibürgen anerkannt worden zu sein, das kurz nach dessen Entstehung einen Botschafter nach Nambewe entsandte, der Gespräche mit dem Notstandsrat führte.
Die Tatsache das sich der Notstandsrat auf Militär und besonders den Stamm der Kubwa stützt und durch die Mkingaji eine stark fortschritts- und demokratiefeindliche Tendenz hat führte nach kurzer Schockstarre der nambewischen Gesellschaft zur Organisation der ersten Opposition in Form der Volksfront zur Wiederherstellung der Demokratie. Bestehend hauptsächlich aus Liberalen und Sozialisten, aber auch Elementen der kleineren Stämme, die nun eine Diktatur der Kubwa fürchten konnte sie von ihrer ersten Hochburg aus inzwischen erste Gebietsgewinne erzielen. Ihre Truppen rekrutieren sich vorwiegend aus ehemaligen Polizisten, die wiederum sich vorwiegend aus den früheren Rebellen, die gegen das einst herrschende Apartheids-Regime kämpften, zusammensetzten. Konnte die Polizei, die aus Grund eines dauernden Spannungsverhältnisses mit der Armee sich aufgerüstet hatte um mit ihr mithalten zu werden, noch zu Anfang noch überrascht werden, organisieren sich diese Kämpfer nun und bilden den bewaffneten Arm der Volksfront.
Mit der Ansage die Regierung des Notstandsrates nicht anzuerkennen, der Verweigerung der Anerkennung der Ausserkraftsetzung der Verfassung und einem Aufruf zur Wiederversammlung des suspendierten Staatsparlamentes erhebt die Volksfront nun selber Anspruch auf die Regierungsmacht, obwohl immer noch grosse Teile des Landes unter Kontrolle des Notstandsrates stehen oder umkämpft sind. Sollte nicht bald eine Seite siegreich hervorgehen droht möglicherweise damit die Spaltung des Landes in zwei Mächte, die beide Anspruch erheben ganz Nambewe zu regieren.
Inwieweit die sogenannte Gemeinschaft vom heiligen Kreuz, eine Gruppe von Ex-Söldnern, die kurz vor den Veränderungen in Nambewe zu siedeln begannen, eine Rolle spielen werden ist unklar. Auch ob sie eventuell selber Ambitionen hat die Regierung zu übernehmen. Mit Ausnahme von Dreibürgen reagierte das Ausland bislang nicht, auch nicht das Kingdom of Albernia oder das vereinigte Kaiserreich die beide Gebiete haben die an Nambewe grenzen. Das mag auf der einen Seite daran liegen, das keines der beiden Seiten bisher erpicht scheint ein anderes Land auf seine Seite zu ziehen, aber auch damit, das das Ausland generell meistens nur Desinteresse gegenüber Nambewe hegt und den Vorgängen keine Aufmerksamkeit schenkt.
Nach einer kurzen Phase der Demokratie steuert Nambewe damit wieder auf einen Kollaps zu. Es bleibt für die Menschen in Nambewe auf ein baldiges Ende des Konfliktes zu hoffen.
Quelle:
Ausrufung des Notstandes & weitere Erklärungen