Grafenberg – Bei der Wahl zum XXV. Reichstag wird die DFP (Dreibürgische Fortschrittspartei) mit deutlichem Abstand die stärkste Partei, die NLP (National-Liberale Partei) wird trotz eigener Gewinne nur eine untergeordnete Rolle einnehmen. Das schlechteste Ergebnis dieser Wahl fährt die PNW (Partei der Nationalen Wohlfahrt) ein: mit keiner Stimme gewählt, wird sie nicht ins Parlament einziehen. Damit vereinfacht sich die Anzahl der Fraktionen auf zwei, wobei die DFP über mehr als 2/3 der Sitze verfügt.

Alter und voraussichtlich neuer Reichskanzler Roland von Berg darf und kann sich mit seiner „Politik der drei Säulen“ trotzdem nicht ausruhen, sondern muss weiterhin beweisen, dass die DFP diesmal nicht nur aufgrund eines emotionslosen Wahlkampfs und einer sehr schwachen Wahlbeteiligung von 33% zur Spitzen-Fraktion gewählt wurde. Sonst wirkt seine geforderte Mehrung der Demokratie im Kaiserreich fehlgeschlagen und unglaubwürdig.

Der ehemalige Reichsminister für Inneres und Justiz, Fabio Thalmann, hat mit seiner Fraktion der NLP trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit im Parlament nun die Möglichkeit, das Parteiprofil zu schärfen und gezielt Themen herauszuarbeiten, um Paroli bieten zu können. Gerade weil sie der einzige Opponent im Reichstag ist, wird ihr Vorgehen genau beobachtet und bewertet.

Für die PNW unter Führung von Dr. Eduard Junker ist die XXV. Reichstagswahl ein Debakel. Mit ehemals 13% im XXIV. Reichstag vertreten ist der Fall ins Nichts hart und wird eine innerparteiliche Krise verschärfen. Die Ursache dafür ist in einer zunehmend konturlosen und keiner klaren oder eindeutigen Linie folgenden Partei zu finden. Enttäuscht scheint sich die bisherige Wählerschaft davon abgewendet zu haben. Ein Kraftakt ist vonnöten, um die Partei wieder etablieren zu können.

Das runde Jubiläum von 25 Reichstagsperioden wird in den einzelnen Parteizentralen wohl höchst unterschiedlich gefeiert werden.

(Alle Angaben ohne Gewähr.)

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