Mit etwas Verspätung, sprach der Kardinalkämmerer und Zeremonienmeister für das Konklave 2010, der aus Astor stammende Kardinal Blanchard, heute um 17:20 Uhr die Worte “Extra omnes“. Die Formel, die übersetzt „Alle hinaus“ lautet, markierte den Beginn des Konklaves 2010. Alle nicht teilnahmeberechtigten Personen mussten die Sixtinische Kapelle verlassen, die anschließend verschlossen und versiegelt wurde.
Die wahlberechtigten Kardinäle werden so lange in der Kapelle verweilen, bis sie sich auf einen neuen Papst einigen konnten. Der erste Wahlgang ist für sechs Stunden veranschlagt, kann aber vorzeitig beendet werden, wenn alle Kardinäle ihre Stimmzettel vorher abgegeben haben.
Im Vorfeld der Wahl war über die möglichen Nachfolger für Papst Innozenz V. diskutiert worden. Da wären zunächst Bernhard Kardinal Leber aus der Demokratischen Union, sowie Darrell Graham Kardinal Blanchard aus den Vereinigten Staaten von Astor.
Leber stellte in der Vergangenheit kontinuierlich unter Beweis, dass er den Kardinalshut und die Bischofswürde mehr als verdient hat. Seine seelsorgerischen Tätigkeiten in der DU, seine Hirtenbriefe zu aktuellen Geschehnissen und die Kontinuität beim Lesen der Messen, haben ihm den Respekt der Kardinäle eingebracht.
Blanchard wäre der erste Papst aus den Vereinigten Staaten von Astor. Zudem der erste farbige Papst der Geschichte. Durch seine Tätigkeit in der Kurie als rechte Hand des Papstes, konnte er positiven Eindruck bei den Purpurträgern hinterlassen. Seine Tätigkeiten in Astor beschränkten sich nicht auf die Verwaltung. Er nahm auch aktiv an kirchenpolitischen Diskussionen teil und vertrat oft die Meinung des Papstes in der Öffentlichkeit.
Neben diesen beiden erscheint auch der bisherige Päpstliche Legat, der jüngst zum Kardinal kreierte Carlos Pellicano, eine annehmbare Wahl. Pellicano ist international bekannt, hat sich in den letzten Jahren gut auf dem diplomatischen Parkett geschlagen und kennt sich im Fachbereich Diplomatie bestens aus. Allerdings spricht gegen seine Wahl, dass er der jüngste unter den Kardinälen ist.
Ein Landsmann des verstorbenen Papstes, Matthew Kardinal MacLachlan, Metropolit des Königreichs Albernia, hat keine Aussichten auf den Stuhl Petri. Er wäre der dritte Albernier in Folge – ein Umstand, den das Kardinalskollegium so nicht wird hinnehmen wollen.
Die Wahl Kardinal Louis de Renaldi, Kardinalerzvikar der Diözese San Pedro, wäre eine faustdicke Überraschung. Zwar wird er bereits als einer der neuen Kurienkardinäle gehandelt, aber für eine Wahl zum Papst erscheint auch er zu jung.
Es bleibt also abzuwarten, was dieses Konklave bringen wird. Spätestens gegen 23 Uhr sollte der erste Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle zu sehen sein.