Irkania-Stadt – Hunderttausende versammelten sich am Irkgard, als Marschallin Alrun Amalbalde am Abend auf die Bühne trat. Die Veranstaltung, orchestriert durch das Zentralkommando, wurde landesweit live übertragen. Die Marschallin erschien in einer markanten Uniform, die militärische Strenge mit zeremonieller Erhabenheit verband. Ihr schwarzer Mantel, durchzogen mit dunkelroten und goldenen Verzierungen, unterstrich ihre Präsenz, während die gepanzerten Schultern und das Wappen Irkaniens ihren Rang und ihre Macht demonstrierten.
In ihrer Rede nutzte Amalbalde kraftvolle Rhetorik und historische Symbolik, um sich als unerschütterliche Führerin darzustellen. Ihre Worte betonten Kampf, Entschlossenheit und die absolute Kontrolle über das Schicksal der Republik – eine Botschaft, die tief in der aam’ne-Doktrin verwurzelt ist.
Kurz vor Sonnenuntergang, mit dem Ende ihrer Rede, hob die Marschallin die Hand und wies gen Osten. Die Menge folgte ihrem Blick. Wenige Momente später erschien am Horizont ein gleißender Lichtblitz – ein intensiver, weißer Strahl, der für Sekundenbruchteile die Dämmerung überstrahlte. Danach folgte ein fahler, rötlicher Schleier, der noch für einige Minuten in der oberen Atmosphäre sichtbar blieb.
Später bestätigten militärische Quellen, dass die Explosion auf der abgelegenen Insel Grelod stattfand. Die Wasserstoffbombe hatte eine Sprengkraft von etwa 20 Megatonnen TNT-Äquivalent und war damit eine der größten jemals in Irkanien gezündeten Detonationen. Aufgrund der Distanz von etwa 800 Kilometern war die Explosion zwar sichtbar, jedoch blieben Druckwelle und Detonationsgeräusch in Irkania-Stadt aus.
Offizielle Stellen äußerten sich nicht zu den strategischen oder politischen Hintergründen der Explosion. Analysten interpretieren die Kombination aus Amalbaldes Rede und der Detonation als eine gezielte Machtdemonstration des irkanischen Regimes.
Die Veranstaltung endete abrupt. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, senkte Amalbalde die Hand und verließ die Bühne. Das Bild des schweigenden Irkgards, mit den Blicken noch immer nach Osten gerichtet, prägte das Ende eines Abends, der als eine der eindrucksvollsten Inszenierungen politischer Stärke in die jüngere Geschichte Irkaniens eingehen dürfte.
