Eskalation in Freistein, Intervention in Zedarien, Brüskierung von Partnern ohne Not; die Sozialistische Bundesrepublik ist auf dem regionalen Feldzug gegen die Stabilität und Kooperation, die sie vorgeblich zu schaffen sucht. Angefangen von einem ominösen Weltmachtsanspruch, wie er öffentlich beim ersten Weltforum im Vereinigten Kaiserthum von Nordhanar verkündet wurde, sucht Severanien die Konfrontation und Eskalation, immer darauf bedacht, eigene Vorteile meist gegen die Vorstellungen aller anderen möglichen Partner zu erreichen.

Dabei wird die Liebe zu autokratischen Strukturen, wie etwa der Militärverwaltung Freisteins oder aber dem diktatorischen Regime in Zedarien deutlich. Üblicherweise stehen dabei immer militärische Erwägungen und Mittel im Vordergrund. Es geht den severanischen Machthabern dabei um Kontrolle und Vormundschaft, weniger um das sorgfältige Abwiegen diplomatischer Erwägungen oder die nötigen Abstimmungen mit regionalen Partnern. Das zeigt sich auch an der einstweiligen Ablehnung des Beitritts zur Konferenz der Nationen, weil die Bundesrepublik nicht wirklich in der Lage ist, verschiedene Parteien gleichzeitig zu überzeugen, sondern immer nur auf Einschüchterung in bilateralen Beziehungen setzt.

Beim jüngsten Versuch im futunischen Harash scheiterte diese Kanonenboottaktik jedoch am Widerstand der größten Demokratie Nericas. Der Wesir für Äußeres, Zhanim al-banabi, sah sich nicht gewillt, die wiederholten und wenig subtilen Angriffe Severaniens auf andere Ansichten und die Missachtung wesentlicher diplomatischer Gepflogenheiten weiter hinzunehmen. Die Futunische Hegemonie, welche unter anderem mit Fuso und San Cristóbal international eng kooperatiert und wesentlicher Garant für Unabhängigkeit und Freiheit des Königreichs Pottyland, des Fürstentum Eulenthals, des Königreichs Alpinia und des Vereinigten Kaiserthums von Nordhanar ist, sah sich gezwungen einen auf den Medianik begrenzten Partner aufzugeben. Auf der anderen Seite kann so der unberechenbare Machtpolitikversuch Severaniens nicht über die internationalen Kontakte und Gebiete der Hegemonie in die Welt hinausgetragen werden.

Abseits des instabilen Gran Novaras mit seiner noch ungewissen Zukunft und einem Targa, das langfristig neue Gebiete aufzubauen und einzubinden hat, sowie einem eine halbe Welt entfernt liegenden Ladinien besitzt die Sozialistische Bundesrepublik damit keine dauerhaft verlässlichen Partner mehr und seine konfrontative und militaristische Art unterminiert die angeblich auf Stabilität und Kooperation ausgelegte Weltpolitik. Da kann es der Welt langfristig nur zum Vorteil gereichen, dass die Mittel des agressiven Akteurs auf lange Sicht von den Grenzen des Medianik eingerahmt werden. Wie weit die Weltgemeinschaft dieser Eskalation jedoch noch zusehen will, darf man mit Spannung erwarten.